Mit Glutenunverträglichkeit leben

Glutenunverträglichkeit oder Zöliakie ist eine moderne Zivilisationskrankheit, die den Betroffenen gehörig das Leben erschweren können. Dauernde Verdauungsbeschwerden gehören zum Alltag. Diese meist chronisch verlaufende Krankheit ist nicht zu verwechseln mit einer Allergie, denn im Körper laufen bei beiden Erkrankungen ganz andere Prozesse ab.

Die Zöliakie stellt eine immunologische Reaktion des Körpers gegen den Stoff Gliadin im Getreide dar. Auch auf bestimme Enzyme reagiert der Körper. Insgesamt versteht man die Glutenunverträglichkeit eher als Autoimmunerkrankung. Sie lässt sich im Vergleich zu einer Allergie leichter nachweisen.

[gard]

Glutenunverträglichkeit festgestellt – was nun?

Hat man die erste Hürde genommen und endlich den Grund für seine dauernden Beschwerden erfahren, ist der nächste Schritt die Frage: Wie soll ich nun leben? Gluten sind Eiweißstoffe oder Proteingemische, die in vielen Getreidesorten vorkommen. Nur dank der Gluten können wir Brotteig und Kuchen herstellen, denn diese wirken wie Klebstoff und ergeben die zähe Masse, die sich gut verarbeiten lassen.

Nun kann man als Betroffener versuchen, die Gluten in der Nahrung zu vermeiden. Die Lebensmittelindustrie hilft hier längst nach und kennzeichnet viele Lebensmittel mit Hinweis „glutenfrei“. Unsere bekannten und viel verwendeten Getreidesorten haben alle einen hohen Glutengehalt: Dies sind Weizen, Roggen, Dinkel, Hafer, Hartweizen, Gerste und einige weniger bekannte Sorten. Wer an Zöliakie erkrankt ist, sollte auf Getreidearten, die wenig glutenarm oder glutenfrei sind, ausweichen. Dies sind Hirse, Mais oder Reis. Auch Quinoa, Amaranth und Buchweizen, die eigentlich kein Getreide sind, sondern Samen, kommen in Frage.

Das Geschäft mit glutenfreien Lebensmitteln boomt, da von 200 Europäern heute 1 Person eine solche Unverträglichkeit hat.

Statistik: Absatz von glutenfreien Produkten in Deutschland in den Jahren von 2010 bis 2012 (in Millionen Packungen) | Statista
Mehr Statistiken finden Sie bei Statista

 

Selber kochen und backen

Wer an dieser Krankheit leidet oder Familienangehörige mit einer solchen Erkrankung versorgen muss, der kocht und backt am besten selbst. So kann man die Gluten gut vermeiden und tut obendrein viel für seine Gesundheit. An die entsprechenden Zutaten und Getreidesorten heranzukommen, ist heutzutage kein Problem mehr. In jedem örtlichen Supermarkt findet man ausreichend Produkte, um sich die ganze Woche über abwechslungsreich und glutenfrei zu ernähren. Natürlich braucht man Hilfe und Anleitung beim glutenfreien Kochen. Zahlreiche Rezepte findet man im Internet und natürlich in Fachbüchern zum Thema. Auch Anhänger der Paleo Ernährung setzen oft auf glutenfreie Kost und sind sehr erfinderisch, wenn es darum geht eigene Rezepte zur gesunden glutenfreien Ernährung zu entwickeln. Ein toller Nebeneffekt ist es, dass man viel für seine Gesundheit und Fitness tut, wenn man seine Ernährung auf diese Weise umstellt. So sollte man seine Glutenunverträglichkeit nicht unbedingt als schweren Schlag nehmen, sondern als Chance, in der Ernährung neue und gesündere Wege zu gehen. Heutige Backwaren vom örtlichen Bäcker sind längst nicht mehr so gesund wie zu Omas Zeiten. Meist sind es fertige Backmischungen, die industriell hergestellt werden und dem Bäcker vor Ort angeliefert wurden. Dieser muss nur noch Wasser hinzugeben, alles vermengen und die Backwaren in seinen Back-Automat schieben. Selbst gebackenes Brot mit Zutaten, die man selbst ausgesucht hat, ist die eindeutig gesündere und wohlschmeckendere Variante

 Redaktion

 

 

Barbara Langrehr

Liebe Länder, Reisen, Bücher, Natur, Tiere - bin studierte Ethnologin, und seit 3 Jahren Texterin, u. a. für Gesundheits- und Lifestyle-Themen.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

− five = one