Tablets für Kinder – wie sinnvoll sind die Lernhilfen?

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Kinder wachsen zunehmend in einer digitalen Welt auf und elektronische Geräte wie Handys, Smartphones und Tablets gehören zum Lebensalltag. Der Lernen mit diesen Geräten aber auch das Lernen der Bedienung dieser Geräte ist daher ein wichtiger Baustein geworden, den Kinder und Jugendliche als Entwicklungsaufgabe bewältigen müssen. Für Eltern stellt sich daher die Frage wie man die Kinder an den Umgang mit elektronischen Geräten heran führt und ab welchem Alter dies sinnvoll ist.

Tablets weitgehend unumstritten

Die mediale Aufnahmefähigkeit von Kindern und Jugendlichen ist derzeit noch in vielen Bereichen weitegehend ohne Forschungsbefunde oder wird gerade untersucht. Der pädagogische Wert von Tablets als Lernhilfen ist mittlerweile weitgehend unumstritten. Ab etwa 3 Jahren lernen Kindern mit den richtigen Programmen spielerisch einfache Aufgaben zu lösen. Das geht vom Ausmalen von Bildern über das Zuordnen von Puzzle-Teilen bis hin zum Zählen und Rechnen. Für größere Kinder gibt es schwierigere Aufgaben aber die spielerische Komponente steht meistens im Vordergrund.
Die Anzahl von Apps, die in diesem Bereich angeboten werden, ist mittlerweile relativ groß. Sowohl für Android Tablets als auch für iPads stehen ausreichend Programme zur Verfügung, im Windows Bereich für die Surface Tablets sieht es nicht ganz so gut aus. In der Regel können also Eltern weitgehend frei auswwählen, welche Apps passen und welche nicht.
Für die Nutzung sollte es allerdings Regeln geben, die eingehalten werden müssen. Auch bei Lernprogrammen auf Tablets macht das Ausmaß der Nutzung den Unterschied, ob sinnvolles Lernen stattfindet oder ob es zu einer Reizüberflutung kommt.
Daher sollte man einige einfache Regeln beachten:
• Nutzungszeiten definieren: Wie beim Fernsehen auch sollte sowohl der Tageskonsum als auch die maximale Nutzungsdauer begrenzt sein. Kleine Kinder sollten nicht länger als eine halbe Stunden am Stück die Geräte nutzen, dazu sollte der Konsum auf maximal eine Stunde pro Tag begrenzt werden.
• Inhalte definieren: Vor der Nutzung sollte festgelegt werden, welche Apps genutzt werden können. Ganz untersagt werden sollte die eigenständige Installation von Apps.
Die Festlegung der Regeln sollte daher vor der Nutzung erfolgen und konsequent eingehalten werden.
Dazu sollten die ersten Erfahrungen unter Aufsicht und mit den Hilfestellungen der Eltern erfolgen, sonst fühlen sich Kinder sehr leicht überfordert und allein gelassen. Diese negativen Erfahrungen kann man mit einer anfänglich gemeinsamen Nutzung sehr leicht verhindern.

Die Kosten im Blick behalten

Bei der Auswahl der Apps müssen kostenpflichtige Apps nicht immer besser sein. Es gibt – gerade im Bereich der kleineren Kinder – sehr viele kostenlose Apps mit Tierstimmen und anderen Funktionen, die ebenso gut genutzt werden können.
Dazu sollten die Geräte entweder im heimischen WLAN angemeldet sein oder aber gar keinen Netzzugang haben. Viele Apps laden Werbung und Updates nach und das belastet unter Umständen die Datenflatrates des Surfsticks oder des Handys – auch wenn die meisten Anbieter mittlerweile größeren Datenflatrates in den All-Net-Flatrates inklusive haben.
Ohne Netzzugang können die Kinder darüber hinaus auch keine eigenen Apps nachinstallieren – diese Option bietet daher etwas mehr Kontrolle.
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Muss es ein eigenes Kindertablet sein?

Viele Anbieter haben spezielle Kinder-Tablets entwickelt, die sich sowohl vom Aussehen her als auch vom Funktionsumfang direkt an Kinder und Jugendliche richten. So haben diese Tablets in den meisten Fällen eine stringente Benutzerkontrolle, so dass man den Kindern einen eigenen, streng definierten Bereich einrichten kann. Aktionen außerhalb dieses Bereiches sind dann nicht möglich. Viele Anbieter von Kindertablets haben dazu Zeitkontrollen integriert und bieten einen eigenen App-Bereich in dem spezielle Apps nur für Kinder angeboten werden.
Allerdings sind die Tablets meistens auch deutlich weniger leistungsfähig und bieten beispielsweise geringer Auflösungen und weniger Speicher. Das mag die Kinder noch nicht stören, bei größeren Jugendlichen steigen aber die Anforderungen und da können Kindertablets oft nicht mehr mithalten. Man kann dann nur auf ein normales Tablet wechseln.
Kindertablets bieten also einige Vorteile, sind aber gleichzeitig relativ unflexibel und wachsen in den meisten Fällen nicht mit. Ein normales Tablet, das von den Eltern kontrolliert wird, ist daher in den meisten Fällen die besser Lösung.
Prinzipiell sind aber Tablets (egal in welcher Variante) eine sinnvolle Ergänzung als Lerngerät. Sie können aber nur einen Teil der Aufgaben beim Lernen unterstützen, Lernerfahrungen im Riechen, Schmecken und Fühlen unterstützen sie (derzeit) noch nicht.

B.E.

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