Freiberufler brauchen mehrere Kunden

Weil es immer wieder passiert, dass Freiberufler plötzlich vor dem Nichts stehen, wenn der beste Stammkunde einen Auftragsstopp verhängt oder ganz verschwindet, widmen wir uns heute dem Thema Freiberuflichkeit und Stammkunden.
Dazu folgender Fall, der reellen Vorkommnissen entsprechen könnte:

Eine Agentur beauftragt einige Texter über eine Texterbörse und verschafft ihnen so regelmäßig Aufträge. Bei einigen sind es sogar 30 pro Monat, was einen Verdienst von ungefähr 1000 € monatlich ausmacht. Diesen Verdienst haben die Texter über mehrere Monate und sie verlassen sich darauf…

ACHTUNG! FEHLER!

Als Freiberufler kannst du dich nicht darauf verlassen, dass ein einziger Kunde dich und deine Familie dauerhaft ernährt und versorgt! Das ist hochgradig naiv. Wenn du im freien Markt arbeitest, ist es zwar manchmal so, dass du über Monate für einen Kunden arbeitest und vielleicht nur über diesen viel Geld verdienst. Das ist aber dann vertraglich geregelt und abgesichert! Bei Aufträgen über eine Börse hat niemand diese Sicherheit. Der Kunde kann morgen weg sein. Und so passiert es nun auch in unserem fiktiven Fall:

Die Texterbörse überwirft sich mit der Agentur und auf einmal werden alle Texter, die über die Börse regelmäßig mit Aufträgen versorgt waren, nicht mehr beauftragt. Das können einige verwinden, denn sie haben noch andere gute Kunden. Doch nicht alle. Sie waren es gewohnt, von dieser Agentur monatlich viel Geld zu bekommen und ihre Familie damit zu ernähren und so sollte es weitergehen. Voller Unmut suchen die Texter, die hauptsächlich über Texterbörsen arbeiten und nicht im freien Markt, einen Schuldigen. Der ist schnell gefunden. Es ist ein externer Kollege, der weiterhin für den guten Kunden arbeitet. Dieser soll nun an allem Schuld sein. Fortan verbringen die geschassten Texter viel Zeit mit Ärger über die neue Situation, statt mit Akquise. Manch einer geht sogar soweit, die Arbeit des externen Texters öffentlich zu verhöhnen und seine Artikel in den Leserbewertungen regelmäßig runterzuvoten.
Die Agentur beschäftigt neue Texter, immer wieder neue und einige der Börsentexter schauen voller Wut auf die Kollegen, die nun den fetten Verdienst einstreichen. Doch es herrscht ein Kommen und Gehen bei dieser Agentur und es erscheinen stets neue Gesichter und Namen unter den jeweiligen Artikeln. Ein weiterer Anreiz für diese Agentur zu arbeiten war es neben dem Verdienst, dass die Texter dort ein eigenes Profil hatten und namentlich genannt wurden. Was die geschassten Börsentexter nicht wussten: Keiner der neuen Texter verdiente noch 1000 € im Monat und alle verließen nach einer Weile entnervt die chaotische Agentur, die immer wieder neue Wünsche an ihre Texter richtete. Doch weil sie das nicht erfuhren, so ärgern sie sich noch heute über den verlorenen Traumjob, den ihnen ein Kollege genommen haben soll.

Was lernen wir aus dieser Geschichte? Mehrere Texter haben Zeit und Mühe, Stress und Ärger investiert, weil sie einen einzigen „Premiumkunden“ verloren, statt gleich einen neuen zu suchen. Das ist aber natürlich nicht so einfach, wenn man nur über die Texterbörsen schreibt. Deswegen ist es wichtig für Texter, im freien Markt tätig zu werden, sich eine ansehnliche Website zu erstellen und ständig Akquise zu betreiben.

 

geralt / Pixabay

Das Online-Business verstehen

Wer im Online-Business bestehen will, muss es auch verstehen lernen. Dazu gehört, hinter die Fassaden zu schauen. Die Einnahmen über Online-Shops schwanken. Google-Updates sind für manche Agenturen und Seitenbetreiber ein finanzielles Fiasko und der eine oder andere kann sich verkalkulieren. Unsere Kunden haben mal weniger, mal mehr Geld. Manche Agenturen verschwinden von heute auf morgen, andere werden neu gegründet. Es heißt, auf der Welle mitzuschwimmen oder man geht unter. Schuld daran sind dann aber nicht intrigante Kollegen, sondern die eigene Unwissenheit und fehlendes Know-how sowie viele andere Gründe, wie vielleicht eine zu schlechte Qualität der eigenen Arbeit. Selbst wenn ein Kollege gegen die anderen arbeitet, so kann er einem anderen Freiberufler nicht alle Jobs wegnehmen. Das sind Hirngespinste. Auch wenn jemand verleumderisch tätig ist und Kunden vor der Zusammenarbeit mit anderen warnt, so spielen nie alle mit. Die Kunden finden das merkwürdig und sagen den Personen, über die gesprochen wird Bescheid, oder sie geben nichts auf diese Hinweise.

Man kann im Online-Business immer wieder von neu beginnen, außer man war betrügerisch unterwegs und hat seine  Leute nicht ausbezahlt. Das spricht sich natürlich über Gruppen und Foren rum. Dann wird es tatsächlich schwer, sein Geschäft am Laufen zu halten, aber nicht wenn man mal einen einzigen guten Kunden verloren hat.

Niemals nur auf einen Kunden bauen

Einen Stammkunden zu haben, ist schön, aber nicht sicher. Wir sind doch Freiberufler, weil wir unsere Freiheit schätzen! Warum sollten wir auf Dauer nur für einen Kunden arbeiten, ganz so wie in einem Angestelltenverhältnis? Wir haben so keinerlei Sicherheit. Dieser Kunde kann von heute auf morgen kein Geld mehr haben und uns bei allem guten Willen und Zufriedenheit mit unserer Arbeit die Aufträge kündigen. Das passiert ständig! Überall gibt es in unserem Texter-Business Kunden, die vorübergehend kein Geld mehr haben und die Aufträge stoppen. Das ist normal! Oder es gibt andere Konflikte, Umstrukturierungen, Neugründungen, die zur Folge haben, dass der Texter nicht weiter beschäftigt wird. Alles kein Drama, sondern Business as usual!

Der Fehler liegt beim Texter, der dachte, er könnte es sich gemütlich machen und müsste keine weiteren Kunden akquirieren. Als Freiberufler hat man immer mehrere Eisen im  Feuer und am besten noch eigene Projekte. Wer clever ist, baut vor, hat mehrere Stammkunden und sogenannte Laufkundschaft. Dann ist es auch kein Drama, wenn ein Stammkunde wegfällt.

tpsdave / Pixabay

Schließt sich eine Tür, öffnet sich eine neue

Es ist selten ein Drama, wenn man als Freiberufler einen guten Kunden verliert. Meist muss man sich ein wenig berappeln, aber dann geht es neu und besser weiter. Die Arbeiten des verlorenen Kunden dienen als Referenz und man hat einiges gelernt, ist also weitergekommen. Findet mal als Freiberufler keine neuen Kunden, so liegt das nicht an missgünstigen Kollegen, sondern an einem selbst. Es gibt nicht nur den einen Kunden, den Premiumkunden. Es gibt viele Kunden, viele Premiumkunden. Allerdings muss man sich auch die Mühe machen, sie zu finden oder als Anbieter gefunden zu werden! Das sollte einem Freiberufler auch Spaß machen, es nennt sich Akquise. Und kein noch so intriganter Kollege kann alle potentiellen Kunden im freien Markt wegintrigiert haben.
Versuche als Texter einfach so gut zu sein, dass du die Konkurrenz durch Qualität hinter dir lässt und so gut, dass DU gesucht und gefunden wirst. Verpasse dir ein Alleinstellungsmerkmal und du bist nicht mehr austauschbar.

Freiberufler brauchen mehrere Kunden? Auf jeden Fall!
Wenn Sie als Kunde mehrere Texter brauchen, buchen Sie uns als Texter-Crew.

 

 

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Eine Antwort

  1. Barbara sagt:

    Ergänzung: Auch ein Angestelltenverhältnis kann heute nicht mehr als wirklich sicher bezeichnet werden. Da wird verkauft, fusioniert, wegrationalisiert und schwupp, sind tüchtige, lebenslang hart arbeitende und vertraglich abgesicherte Kollegen draußen auf der Straße. Dort warten, je nach Lebensalter und Nachfrage, nur das Arbeitsamt und die Menschenhöker von der Zeitarbeit, wenns dumm geht.
    Freiberufler haben viele Vorteile – sie geraten nicht in diese „Mühle“, vorausgesetzt, sie behalten die Nerven und akzeptieren, ja, schätzen es sogar und nutzen für sich, dass immer wieder neue Akquise, neue Herausforderungen auf sie warten.
    Nichtzahler, wegbrechende Kunden, unzuverlässige Agenturen? So what – wie es im Artikel richtig heißt, es öffnen sich immer wieder neue Türen.
    Und solide Stammkunden bleiben, wenn die Qualität stimmt. Beides ergänzt sich. Jeder Tag bietet neue Chancen. Das ist das Gute an dieser Art zu arbeiten.

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